Verschwundene Berge

Den Hausberg der Ortsgemeinde Ormont gibt es nicht mehr. Neben anderen landschaftsprägenden Vulkankegeln ist die ehemals markante Bergkuppe, die in dem Bild schon mehr als deutlich die Spuren des Lavatagebaus zeigt, verschwunden. Seinwertvolles Gestein liegt begraben unter den Asphaltdecken unserer Straßen oder dient als Drainageschicht für trockene Keller unsrer Häuser.

Der Vulkan bei Ormont war der westlichste Vulkan der Westeifler Vulkangruppe. Der quartäre Schlackenvulkan. Der Lavaberg wird seit der Nachkriegszeit intensiv abgebaut, weil seine Lava ein wertvoller Rohstoff für die Bauindustie war.

Der Goldberg ist im Quartär, vor 400.000-100.000 Jahren entstanden. Das Grundgebirge besteht aus steilstehenden Tonschiefern und Sandsteinen der Devonzeit (410.000-360.000 Jahre). Der Vulkankegel besteht aus Lapilli- und Aschentuffen. Er war ursprünglich erheblich höher als die 649 Meter, die er vor dem Abbau aufwies. Seinen Namen verdankt der Vulkan den zahlreichen Biotitkristallen, die in der Sonne glitzern. Im Volksmund hat ihnen das den Namen „Katzengold“ eingetragen. Gelegentlich finden sich auch Olivinknollen.

Die Entstehungsgeschichte des Goldbergs läßt sich wie folgt rekonstruieren: Bei einem ersten Ausbruch entstand ein großer Vulkankegel aus Tuffablagerungen. Nach einer Ruhepause kam es zu einer zweiten Eruptionsphase, während der eine starke Explosion die Kuppe des alten Vulkankegels wegsprengte. In der Folge überdeckten neue Tuffablagerungen die verbliebenen alten. Nach Ende der vulkanischen Tätigkeit wurde der Vulkankegel erst durch natürliche Erosion und später durch den Menschen abgetragen.

Heute produzieren Windkraftanlagen auf den ausgebeuteten und rekultivierten Abbauflächen elektrische Energie. „1991 entstand auf dem Goldberg, nordöstlich der Gemeinde, der erste Windpark im Binnenland Deutschlands. Im Jahr 2017 wurden mit dem Windpark Ormont-Stadtkyll noch weitere Windenergieanlagen weitläufig auf den Flächen der Ortsgemeinde errichtet. Die Bewohner Ormonts erhielten somit nicht nur die Gelegenheit, nachhaltige örtliche Energie zu beziehen, sondern sie profitieren mittels verschiedener Fördermaßnahmen durch die zusätzlichen Einnahmen der Ortsgemeinde.“ ( zitiert nach www.ormont.de )

Der ältere Kegel, der sich im Ostteil des Vulkanberges befindet, wurde in der nationalsozialistischen Zeit für den Westwallbau fast gänzlich abgebaut. Die neueren Abbaubereiche sind erst in der Nachkriegszeit entstanden.

Der Goldberg in Ormont ist nur einer der vielen stetig verschwindenden Eifelvulkane. Bis Mitte diesen Jahrhunderts dürften circa 40 – 50 Berge der Eifel verschwunden sein. Die Konflikte, die sich aus Lavaabbau und Rohstoffsicherung einerseits sowie Landschaftsschutz und Artenschutz entwickelt haben, stellt Hans-Peter Felten in einem Aufsatz für das Heimatjahrbuch des Vulkaneifelkreises aus dem Jahr 2010. https://www.heimatjahrbuch-vulkaneifel.de//VT/hjb2010/hjb2010.69.htm

© Marzellus BoosMellonia-Verlagzum Newsletter anmeldenBücher über die Eifel*

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Abbaustufen des Goldbergs in der Diaschau

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