Als man vor langer Zeit in Berge wie den Goldberg lange Schächte und Stollen getrieben hat, um nach wertvollen Erzen zu suchen, ist ein Bauer auf eine Goldader gestoßen. In seiner Gier hat er den Karren, mit dem er den unerwarteten Reichtum abtransportieren wollte, so voll geladen mit dem Edelmetall, dass das eingespannte Pferd nicht imstande war, den Karren auch nur eine Handbreit zu bewegen.
Anstatt nun die Last für das Tier durch Abladen zu verringern, hat er Holz gesammelt und damit unter dem Bauch des Pferdes ein Feuer entfacht, um so in dem Tier die Kräfte zu entfesseln, die Panik und Schmerzen hervorrufen können. Das Pferd hat vor lauter Angst das Zaumzeug zerrissen und ist ins Freie gestürmt, aber der Berggeist hat die Gier des Goldgräbers damit gestraft, dass er den Stollen einstürzen ließ und so den frevlerischen Bauern mitsamt seinem Gold begraben hat.
Zur Mahnung für die Menschen hat er alles Gold im Innern des Berges in Katzengold verwandelt.
Hintergrund:
In der Regel beziehen sich Flurnamen mit dem Namensbestandteil „Gold“ auf Örtlichkeiten, wo tatsächlich oder angeblich Gold oder ähnlich Wertvolles gefunden wurde. Das konnte auch im übertragenen Sinne für einen besonders fruchtbaren und ergiebigen Acker namengebend gewesen sein.
Manchmal wurde dieses „Gold“ ironisch auch als Spottname für schlechte Böden vergeben. Auch glänzender, glimmerhaltiger Boden oder gelb blühende Pflanzen konnten der Benennung zu Grunde liegen.
Für den Goldberg von Ormont trifft letzteres vermutlich zu. Auf dem nährstoffarmen Lavaboden blühte wohl früher einmal üppig der Ginster und dort, wo wegen der frühen Nutzung des Lavagesteins die Vegetationsdecke abgeschält war oder wegen der einmal dort betriebenen Mühlsteinproduktion das lose Gestein zu Halden aufgeschüttet wurde, glitzerten Biotitkristalle wie Gold in der Sonne. Im Volksmund haben die blattförmigen Kristalle, die bei der Gesteinsschmelze durch Vulkanausbrüche entstehen den Namen „Katzengold“.

1958 wurde am Nordhang des Goldberges ein tiefer gewölbter Stollen mit fertigen und halbfertigen Mühlsteinen entdeckt. Die Mühlsteine aus hartem Lavabasalt wurden in den Lohmühlen der Gerbereizentren Prüm, Neuerburg, SanktVith, Malmedy und Stavelot verwendet. [Quelle]
Bild: Pixabay Lizenzfrei
Mühlsteine
Für den Hausberg des Dorfes Ormont war der Goldberg der Namensgeber. Historische Quellen benennen Berg und Dorf als „Aurimuncio“, „Oremunte“ oder „Oyrmunde“, und immer ist „Gold“ und „Berg“ im Spiel, sei das Wort nun ursprünglich keltischen oder lateinischen Ursprungs.
Eine vergessene Sage, die mir mein Vater erzählt hat, als ich noch ein Kind war, will uns etwas über das Gold im Goldberg erzählen.
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vielen Dank, Felix für die Geschichten! Hab zwar das eine oder andere schon mal gehört oder gelesen, macht aber immer wieder Spaß, was von „Urmten“zu sehen!