Mineralquellen

In einer vulkanisch geprägten Landschaft wie der Westeifel sind die Vorkommen an natürlichen Mineralquellen häufig. Viele der Mineralquellen werden industriell ausgebeutet und bilden die Grundlage der Eifler Mineralwasserindustrie. Jedoch finden sich auch zahlreiche Mineralquellen, die nicht wirtschaftlich genutzt werden.


In der Gemarkung Wallenborn treten insgesamt 6 Mineralquellen zutage . Der Brubbel ist 1933 in einer Tiefe von 38 Metern erbohrt worden. Seitdem treten in regelmäßigen Abständen Gaseruptionen in einer Dauer von 17-18 Minuten zutage. Die aufsteigende Kohlensäure, die das Wasser des Brunnens zum Brodeln bringt, hebt den Wasserstand des Brunnens um bis zu 50 cm an. Nach dem Gasaustritt sinkt der Wasserstand wieder auf seinen ursprünglichen Stand und bleibt dann etwa 35 Minuten ruhig. Man nimmt an, daß sich in der Tiefe des Brunnens ein Gaspolster aus CO2 bildet, das sich entlädt, sobald der Gasdruck den hydrostatischen Druck der Wassersäule übersteigt.

Der Wallende Born, im Volksmund Brubbel genannt, ist ein sogenannter Calcium-Natrium- Hydrogencarbonat- Säuerling. Er gehört zu den Mineralquellen des Westeifler Vulkangebietes.

Die meisten Mineralquellen der Eifel sind sogenannte Hydrogenkarbonatwässer, die mehr als 1 Gramm CO2 pro Kilogramm Wasser gelöst haben. Sie werden in der Wissenschaft als Säuerlinge bezeichnet. Wenn sie therapeutisch wirksame Bestandteile wie Jod oder Radon enthalten, werden sie Heilwässer genannt. Die Austritts- temperaturen der meisten Mineralwässer liegen zwischen 7,9°C und 11,9°C. Neben diesen kalten Mineralwässern sogenannte Thermalquellen. Die Bergquelle bei Bad Bertrich hat eine Austrittstemperatur von 32°C; weitere Thermalquellen finden sich an der Strotzbüscher Mühle (Austrittstemperatur 19,2°C) und an der Quirinusquelle im Dreiser Weiher ( Austrittstemperatur 18,9°C). Weitere Thermalquellen finden sich an der Ahr , in Bad Neuenahr-Ahrweiler und bei Bad Breisig.

Kohlensäureaustritte sind in der Regel an Quellen gebunden, die meistens in Tälern liegen. Die von den Magmenherden in der Tiefe abgegebenen CO2 Gase wandern bis in die oberste Erdkruste. Dort wo sie die Grundwasserbereiche erreichen, werden sie mehr oder weniger vollständig gelöst. In der Nähe von starken Säuerlingen kommt es gelegentlich auch zu trockenen Austritten, sogenannten Mofetten. So ist in einem Bericht aus dem Jahr 1826 über einen Brunnen in einem Keller in Daun zu lesen: “ das Gas tödtet hier die Mäüse, bei Wetterveränderungen erhöht sich seine Schädlichkeit; Lichter erlöschen und Menschen, die sich nicht in Acht nehmen, fallen in Ohnmacht.“

Eine Besonderheit unter den Eifler Mineralquellen ist der Brubbel in Wallenborn. Diese sogenannte intermittierende Quelle gibt in regelmäßigen Abständen CO2 frei, was das Wasser des Brunnens heftig brodeln läßt.

Wissenschaftler schätzen die CO2 Menge, die jährlich über die Mineralquellen der Eifel in die Atmosphäre gelangen, auf 0,5 bis 1 Million Tonnen.

Im Dialekt werden die Mineralquellen der Westeifel Drees oder Dreis genannt. Das mineral- und kohlesäurehaltige Wasser wird seit Jahrhunderten beim Backen zum Auflockern des Teiges benutzt.

Von Jürgen Hamann – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

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