Die Kakushöhle bei Dreimühlen wurde bereits vor 60.000 Jahren von Steinzeitmenschen als Wohnhöhle genutzt. Grabungen zwischen 1911 und 1913 haben insgesamt 7 übereinanderliegende Kulturschichten festgestellt. Neben Resten von Beutetieren, darunter Knochen von Höhlenbär und Hyäne, wurden Herdstellen und Steinzeitwerkzeuge gefunden. Sie ist eine der größten offenen Höhlen in der Eifel und Teil des 1932 ausgewiesenen 5,8 ha großen Naturschutzgebietes Kartsteinhöhlen mit Kakushöhle.
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Die Kakushöhle befindet sich in dem bis 18 m hohen aus Travertin und Kalktuff bestehenden Kakusfelsen. Travertine sind deutlich geschichtete, feste Gesteine. Kalktuffe sind dagegen stark poröse Gesteine mit unterschiedlicher Festigkeit. Der Höhle entstand durch Ausfällung von Kalk, der wahrscheinlich aus Karstquellen stammte.
Im Volksmund heißt die Höhle auch „Kartstein“, weil drei Männer hier durch ihr Kartenspielen den Ostersonntag geschändet haben sollen.
„Ein Fremder gesellte sich zu ihnen und verlor sehr viel Gold an die beiden. Er schlug ihnen vor, dass der erste, der das Kartenspiel beende, auf ewig sein Gast sein solle. Vom Gewinn geblendet, willigten die beiden ein. Später erkannten sie in dem Fremden den Teufel, und so gelobten sie im Stillen, im Falle ihrer Rettung nie mehr eine Karte anzurühren und die Karwoche in Zukunft zu ehren. Niemand traute sich, das Spiel als erster zu beenden, und so spielten sie einige Tage, bis eine ihrer besorgten Frauen sie fand und den Pfarrer rief. Dieser eilte zur Höhle und befahl dem Teufel, die beiden freizugeben. Beim Anblick des Kruzifixes ließ der Teufel von den Bauern ab, schlug eine Öffnung in die Höhlenwand und verließ durch sie wütend die Kakushöhle.“
Eine weitere „Erklärungssage“ offenbart uns die Herkunft des Namens „Kakushöhle“.
„Im grauen Alterthume, so wird erzählt, hauste allhier in der schönen geräumigen Höhle ein gewaltiger Räuber, Kakus mit Namen, der durch Habsucht und Rohheit alle Bewohner der umliegenden Gegend in Angst und Schrecken versetzte. Jegliches Mittel, seine Herrschaft weiter auszubreiten, schien ihm gerecht, und wer nicht gutwillig seinen Ansprüchen sich fügte, der wurde in gräßlicher Weise mißhandelt, verstümmelt oder gar getödtet. Da kam eines Tages noch ein anderer Riese, Namens Herkules, in die dortige Gegend und wählte sich den benachbarten Herkelstein zu seinem Wohnsitze. Der aber lebte in Frieden und Eintracht mit seinen Nachbarn und schützte sie nach Kräften gegen die Übergriffe des räuberischen Kakus. Und so geschah es, daß auch zwischen Beiden bald ein gewaltiger Streit sich erhob, der aber damit endete, daß Herkules durch den Wurf eines gewaltigen Felsblockes die Höhle des Kakus zertrümmerte, wobei der Unmensch selbst das Leben einbüßte. Wer sollte hier nicht sofort an die Verpflanzung jener Sage denken, nach welcher Herkules auf seiner Wanderung aus Gallien nach Italien in Latium den räuberischen Riesen Kakus tödtete?“
(zitiert nach Wikipedia).
Weitere Sagen um die Höhle und ihr Umfeld bei Eiserfey in der Gemeinde Mechernich hat die Volkskundlerin Sophie Lange gesammelt.
Auf dem Plateau des Kartsteins befindet sich ein etwa 100 m langer Wallabschnitt aus der Eisenzeit.
Zur Nutzungsgeschichte der Kakushöhle findet man detaillierte Informationen auf der Homepage der Heimatkundlerin Sophie Lange
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