Happy End für Genoveva

Höhlen der Eifel

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Genovevahöhle nur unter dem Namen Kuttbachhöhle bekannt. Ein nach Kordel versetzter Beamter des 19. Jahrhunderts soll sich beim Besuch der Höhle an die bekannte Genoveva-Sage aus seiner Mayener Heimat erinnert haben, als er sie dem Zeitgeist der Romantik folgend umbenannte.

Die Sage erzählt, dass Graf Siegfried von Pfalzel seine Gattin Genoveva wegen eines Kreuzzuges alleine lassen musste. Der zu ihrem Schutz abkommandierte Ritter Golo nutzte die Gelegenheit, Genoveva zum Ehebruch zu verführen. Als das misslang bezichtigte Golo Genoveva der Untreue, woraufhin ihr Gatte sie zum Tode verurteilte. Genoveva warf daraufhin ihren Ehering schmerzbewegt in die Kyll. Die Knechte, die Genoveva zu ihrer Richtstätte im Pfalzeler Wald schleppten, hatten Erbarmen mit ihrer ehemaligen Herrin und ließen sie Leben.

Die Pfalzgräfin hauste fortan sieben Jahre in der Wildnis, wo ihr auf Gottes Gebot hin die Tiere dienen mussten. Der Pfalzgraf, der die Unschuld seiner Gattin inzwischen erkannt hatte, fand den Ehering im Magen eines Hechtes wieder und grämte sich fortan wegen der Verstoßung und der vermeintlichen Hinrichtung seiner Frau.

Bei einer Jagd verletzte er eine Hirschkuh, die zu ihrer Herrin floh. Bei seiner Verfolgung entdeckte er die Höhle der Genoveva und seines Sohnes und schloss sie wieder glücklich in seine Arme. Aus Dankbarkeit über dieses Wunder zeigten sie beim Anblick der ärmlichen Bauern- und Fischerhütten jenseits besondere Huld und gründetetn hier einen großen, mit Mauern geschützten Ort zu gründen.

Die Genovevahöhle bei Kordel wurde vermutlich schon in der späten Altsteinzeit als Schutzhöhle benutzt. Ihr Name ist eng mit der Gründungssage des Ortes Kordel verbunden.

Die Genovevahöhle liegt in der Südeifel rund 3,75 km (Luftlinie) südsüdöstlich des Kernorts von Kordel. Die Genovevahöhle ist etwa 15 m, die Decke zirka 8 bis 10 m hoch. Die Stufen zur Höhle wurden 1910 von der Ortsgruppe Kordel des Eifelvereins aus dem Sandsteinfels gehauen.

Zum Bild: Szene aus der Legende um Genoveva von Brabant; Relief in Maria Laach von Bruder Reinhold Teutenberg (1864–1935)

Bildquelle: Lothar Spurzem – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.0 de

Fahr doch mal hin!

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