Der See und seine Sagen

Sagen rund um den Laacher See

Wenn man über den Laacher See erzählt, dass über ihm schon Vögel beobachtet wurden, die urplötzlich vom Himmel gefallen seien, dann kann das mit den zahlreichen Kohlesäurenquellen zusammenhängen, die im See liegen und ihr Gas entweichen lassen. Aufsteigendes CO2 in der südöstlichen Uferzone des Sees (sogenannte Mofetten) zeigt auch heute noch auf vulkanische Aktivität. Das Gas kann sich sammeln und in bestimmten Zonen den Sauerstoff verdrängen.

Vielleicht hängt ja auch die Sage von den Tauchern am Laacher See, die eine versunkene Stadt auf dem Seegrund entdeckt haben wollen, damit zusammen. Und wenn ein Pfalzgrafenehepaar laut der Gründungssage ein Wunderzeichen wahrgenommen hat, dann zielt man wahrscheinlich auf seine Machtbestätigung von ganz oben oder man hatte eine Art Augenmigräne.

Das Wunder vom Ritt über das Wasser oder die Sage von dem versunkenen Heer zeigen biblische Motive, an die wir heute nur schwer glauben wollen. Den Mönchen waren solche Wunder vor der Haustür sicher sehr willkommen. Heißt es nicht in der Heiligen Schrift: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ (Markus 9,23)

Gründungssage:

Pfalzgraf Heinrich II., der sich auch Herr von Laach, dominus de Lacu, nannte , residierte mit seiner Gemahlin Adelheid gewöhnlich auf dem Schlosse zu Laach. Hier stifteten nun beide am Ufer des ihnen so werten Sees im Jahre 1093 das Kloster. …„Heinrich und Adelheid hatten lange den Wunsch gehegt, zu Ehren Gottes ein Kloster zu stiften, waren aber über den Ort, wo es errichtet werden sollte, unschlüssig. Da wurde ihnen derselbe durch höhere himmlische Zeichen angedeutet. Von der Burg herab sahen sie einst bei Nacht das ganze waldumkränzte Ufer und den See selbst von Lichtern und Flämmchen erhellt und beleuchtet; besonders aber die Gegend, wo westlich sich das Ufer eine größere Strecke, flacher denn sonst, hinzieht. Hier nun beschlossen sie den Grund au dem beabsichtigten Gotteshause so legen und so geschah es.“

Die versunkene Stadt

Es wird erzählt , es sei ein Schloss, bald es sei ein Kloster, bald dass es eine große Stadt gewesen, die hier gestanden und zur Strafe für die Schandtaten ihrer Bewohner in die Tiefe versunken, sei, Zum Beweise, dass die, Sache ihre Richtigkeit habe, erzählt man sich, die Mönche hätten einst zwei Taucher aus Holland kommen lassen, um Bericht zu erhalten über das Tiefunterste des Sees. Sie stiegen hinab. Der Eine kam bald wieder und versicherte, Nichts gesehen zu haben. Der Andre aber blieb aus. Um zu erfahren, wohin dieser gekommen sei, tauchte der Erste noch einmal unter und kam dann nach einiger Zeit mit seinem Gefährten auf die Oberfläche, von dem er erzählte, er habe ihn in tiefste Verwunderung versunken, in dem Schallloch eines Glockenturmes sitzen gefunden. Schnell habe er ihn ergriffen und und hinauf gerissen. Der Andere aber berichtete mit Entzücken von der prächtigen Stadt, die er in der Tiefe gesehen, von den großen Palästen und Kirchen, von den Bewohnern, die sich auf der Straße bewegt. Aber um keinen Preis sind die Taucher za be- wegen gewesen, noch einmal hinab zu steigen.

Der Ritt über das Wasser

Einst saßen die Mönche noch an einem stürmischen Winterabende beisammen, als heftig an die Seepforte geklopft wurde, aus welcher nun damals noch unmittelbar an den See ging. Man erstaunte, als ein stattlicher Ritter sich zeigte. Er war von Feinden verfolgt in größter Eile über die schöne Ebene geritten, die sich im Thale ausbreitete und er hatte mit Erstaunen bemerkt, dass seine Verfolger zurückgeblieben waren. Sein Erstaunen sollte aber noch größer und das Rätsel gelöst werden, als man ihm am anderen Morgen die glitzernde Wasserfläche zeigte, auf der wirklich noch hier und da die Spuren der Hufe eines Pferdes zu sehen waren. Nun gedachte er auch wieder seines gläubigen Gebetes um Hülfe, als die Verfolger ihm so nahe auf der Ferse gewesen.

Der Eremit und der Schlossherr

Eine Sage bringt den Einsturz des Inselschlosses mit der Gräueltat seines Besitzers zusammen. Dieser, ein unbändiger und gottloser Mann, beichtete einem Einsiedler seine Sünden, und als dieser ihm die wohlverdiente Strafpredigt hielt, stieß der Ritter ihn nieder. Bald umgab ein finsteres Gewölk die Zinnen der Burg. Blitze sprühten, Donner rollten und mit lautem Krachen sanken Insel und Schloss in die Tiefe.

Die versunkene Rotte

An dem der Abtei gegenüberliegenden Ufer erhob sich eine Burg-, von einem bösen Ritter bewohnt, der der Abtei manchen Schaden zufügte. Darüber hielt der Abt öfters schlimme Predigten und verklagte den Ritter bei dem Schutzherrn des Klosters. Der Ritter sann auf Rache. Eines Tages, der See war zugefroren, lud er den Abt und eine Anzahl Mönche freundlich zu einem Bankett auf den Abend ein. Die Geistlichen fuhren im Schlitten über den See. Aber sie erhielten noch au rechter Zeit Warnung, als sie der Burg nahten. Schleunig kehrten sie um; aber der Ritter mit Ross und Reiter hinter ihnen her. Und eben glaubte er sie erreicht an haken, ab der Schlitten an das jenseitige Ufer kam. Da krachte das Eis und die wilde Rotte wurde von den Wogen des See’s verschlungen.

Zitiert nach Ph. Wirtgen: Die Eifel in Bildern und Darstellungen Natur, Geschichte, Sage – 1864 Link um Originaltext:

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