Ein Hangrutsch schützte die antiken Mauern der Villa Silberberg vor Umwelteinflüssen und Steinräubern. Nach einem jahrhuntertlangen “Dornröschenschlaf” unter meterdickem Schiefergeröll wurde das römische Herrenhaus im März 1980 bei Straßenbauarbeiten wiederentdeckt.
Die Roemervilla startet am
21.03.2023 in die neue Saison!
Archäologen legten in einer mehr als zehn Jahre dauernden Grabung eines der am besten erhaltenen Zeugnisse römischen Alltagslebens im Rheinland frei und machten es der Öffentlichkeit zugänglich.1993 eröffnete das Museum Römervilla über der archäologischen Grabungsstelle und erlaubt seinen Besuchern, einen spannenden Eindruck vom Leben in der Antike zu gewinnen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das an Ort und Stelle erhaltene 1.000 m² große Herrenhaus des römischen Gutshofes. Bei einem Rundgang kann sich der Museumsbesucher wie ein antiker Hausbewohner durch das Gebäude bewegen. Das Mauerwerk der antiken Villa steht noch bis zur Höhe der Fenster. Viele der farbigen Wandmalereien mit ihren figuralen und floralen Motiven sind hervorragend erhaltenen .
In der Dauerausstellung können Fundstücke von den Ausgrabungen besichtigt werden. Wechselnde Sonderausstellungen präsentieren aktuelle Themen aus Archäologie, Kunst und Geschichte.
Die Geschichte des Gutshofes
Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus wurde ein römischer Gutshof an dieser Stelle errichtet, der aber bereits in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts planmäßig abgerissen wurde. Von diesem Vorgängerbau sind noch wenige Mauerreste und ein Kellerraum erhalten. Auf dieser Planierschicht die „Villa am Silberberg“ errichtet, die mit einigen Umbauten bis in die Zeit um 260 n. Chr. als Herrenhaus eines römischen Gutshofes diente. Danach wurde sie zu einer Art Gasthaus umgebaut, das bis in die Mitte des 4. Jahrhunderts betrieben wurde. Auch diese Umbauten sind heute noch eindrucksvoll zu sehen.
Dann siedelte sich eine Metallschmelze in den Räumlichkeiten an. Gegen Ende der römischen Epoche wurde das Gelände meterhoch vom Hangschutt des benachbarten Silberberges bedeckt. Für das Denkmal war das ein Glück. Dieser Hangrutsch schütze die antiken Mauern sowohl vor Umwelteinflüssen als auch vor Steinräubern, so dass die Römervilla heute eines der am besten erhaltenen Zeugnisse römischen Lebens im Rheinland ist.
Nach der römischen Epoche wurde das Gelände wieder im 7./8. Jahrhundert als Begräbnisplatz genutzt, wovon die bei der Ausgrabung entdeckten 32 frühmittelalterlichen Reihengräber zeugen. Drei Schieferplattengräber ohne Bestattung können noch im Museum besichtigt werden.
Der Gutshof (villa rustica) liegt am Fuße des Silberberges in Bad Neuenahr – Ahrweiler im unteren Ahrtal. Die Anlage wird heute von der Ausfahrt der Bundesstraße 267 umschlossen, bei deren Bau sie entdeckt wurde. Für Autofahrer ist das Museum bequem von der A 61 aus zu erreichen. Bahnfahrer erreichen das Museum vom Haltepunkt Ahrweiler-Markt über einen Fußweg von 10 Minuten entlang der Weinberge.
Mehr Informationen unter der Homepage von Bad Neuenahr-Ahrweiler
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