Der Weltraum, unendliche Weiten…

Der Himmel mit seinen Sternen faszinierte schon die Menschen der Frühzeit. Nach den Gestirnen haben unsere Vorfahren die Saat- und Erntezeiten festgelegt oder sie haben sich an ihnen orientiert. Der Goloring in der Nähe von Koblenz ist möglicherweise ein lokales Beispiel für dieses Interesse am Sternenhimmel. Der jungsteinzeitliche Ringwall hat 190 m Durchmesser, ist 6 m breit und 1,50 hoch. Er umschließt eine höher liegende Erdplattform mit 40 m Durchmesser, in deren Mitte wiederum ein 12 m hoher Holzpfahl stand. Er könnte genau einem solchen Zweck gedient haben. Wir wissen es „noch“ nicht so genau, aber die lokalen Medien haben ihm schon das Prädikat „Stonehenge der Eifel“ verliehen.

Was die Forscher im Radioteleskop des Max-Planck-Instituts für Astronomie in dem im Ahrgebirge gelegenen Effelsberg tun, das ist weltweit bekannt. Mit dem Radio-Teleskop wird die elektromagnetische Strahlung im Radiowellenbereich untersucht. Die Wissenschaftler beobachten Pulsare, kalte Gas- und Staubwolken, Sternentstehungsgebiete, von Schwarzen Löchern ausgehenden Materiejets und Kerne ferner Galaxien, oder sie begleiten Satelliten-„Missionen“ in den Weltraum.

Radioteleskop Effelsberg Foto: Dr.G.Schmitz
Das Radioteleskop Effelsberg ist eines der leistungsfähigsten Observatorien in Europa. Die Oberfläche der Antenne beträgt ca.7.850 Quadratmeter sorgt für den sicheren Empfang der schwachen Radiosignale aus weiten Entfernungen. Der große Durchmesser von 100 m gewährleistet ein hohes Winkelauflösungsvermögen. Die Stahlkonstruktion wiegt 3.200 Tonnen. In zwölf Minuten kann der Parabolspiegel des Teleskops um 360 Grad gedreht und in knapp sechs Minuten um nahezu 90 Grad gekippt werden. Der gesamte Himmel über dem Horizont kann mit dem Teleskop beobachtet werden.

Das Radio-Observatorium Effelsberg der Universität Bonn gilt als das zweitgrößte vollbewegliche Radio-Teleskop der Welt. Die Antenne hat mit einen Durchmesser von 100 Metern fast die Größe des Erdwalls, der das Gelände des megalithischen Steinkreises in Stonehenge bei Salisbury umfasst. Man kann es in gewisser Weise als das „Stonehenge der Jetztzeit“ sehen.

Die Anlage wurde nach 3,5 Jahren Bauzeit am 01. August 1972 in Betrieb genommen. Seitdem wird kontinuierlich an der Verbesserung seiner Technologie gearbeitet, so dass es auch heute noch als eins der weltweit modernsten Teleskope gilt.

Effelsberg ist eine wichtige Station für das weltweite Zusammenschalten von Radioteleskopen. Mit dieser Technik gelingen die schärfsten Aufnahmen vom Kosmos überhaupt. Zur Verbesserung dieser Technologie arbeitet das Institut in mehreren Projekten zusammen mit nationalen und internationalen Forschungsinstituten und anderen Organisationen.

Aber das Radioteleskop ist auch ein Touristischer Ort für Fans des Weltraums und seinen unendlichen Weiten. Eine Außenbesichtigung ist jederzeit möglich. Das Radioteleskop hat ein Aussichtsplateau mit einer Schautafel. Drei Themenwanderwege mit Beschreibungen astronomischer Objekte zeigen in unterschiedlichen Maßstäben zum einen Objekte unseres Sonnensystems (Planetenweg), zum anderen Sterne, Nebel und Sternhaufen innerhalb unserer Milchstraße (Milchstraßenweg) und schließlich eine Reihe von fernen Galaxien und Quasaren (Galaxienweg). Ein vierter Wanderweg, der Zeitreiseweg, führt den Besucher in die Vergangenheit des Observatoriums.

Für Informationsvorträge über die Arbeit der Forscher erfährt man Genaues auf der Homepage des Radioteleskops. Es gibt auch eine popuärwissenschaftliche Vortragsreihe.

Das Aussichtsplateau ermöglicht den Blick auf das 100-m-Radioteleskop sowie gute Fotografiermöglichkeiten. Es gibt Informationsschautafeln am Pavillon, einen Planetenwanderweg vom Parkplatz (Pluto) zum Pavillon (Sonne), den neuen Milchstraßenweg über 4 km von Burgsahr (Sahrbachtal) zum Pavillon, und allgemeine Informationen zum Mitnehmen.

Eine Besichtigung der Empfangsanlagen im Inneren des Observatoriums ist leider mit Rücksicht auf einen ungestörten Betriebsablauf und insbesondere auch wegen umfangreicher Sicherheitsbestimmungen nicht möglich.

Hinweis:
Die Radioteleskope des Radio-Observatoriums Effelsberg (100-m-Teleskop & LOFAR-Station Effelsberg) sind hochempfindliche Empfangsanlagen für extrem schwache Radiosignale von astronomischen Quellen aus den Tiefen des Universums. Von Menschen erzeugte Radiostrahlung unterschiedlichster Art kann diese Messungen empfindlich stören.
Daher Handys, Tablets und andere elektronische Geräte in der direkten Umgebung des 100-m-Radioteleskops am besten ganz aus oder aber in den Flugmodus schalten!

© Marzellus BoosMellonia-Verlagzum Newsletter anmeldenBücher über die Eifel*

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