Die Eifellandschaft in der Malerei

Der wohl bedeutendste Maler der Eifel heißt Fritz von Wille. Ihm ist es wie keinem anderen gelungen, den Charakter der Eifellandschaft zu erfassen. Doch die Entdecker der Eifel für die Landschaftsmalerei waren andere.

Hätte nämlich die 1819 gegründete Düsseldorfer Kunstakademie, wie es damals üblich war, über eine eigene Gemäldesammlung alter Meister verfügt, wäre es fraglich gewesen, ob die Eifel schon in der Blütezeit romantischer Landschaftsmalerei viele renommierte Maler angezogen hätte. So aber mussten die Akademiestudenten statt ihre Malkunst an den Werken ihrer Vorläufer zu studieren, Studien nach der Natur treiben. Was lag da näher, als Exkursionen in die Eifel zu unternehmen, die gerade der romantischen Malerei mit ihren Naturschönheiten, verfallenden Schlössern und Burgen und alten Klöstern eine Fülle malerischer Motive bot. Karl Friedrich Lessing, zu seiner Zeit wohl einer der berühmtesten  Maler  überhaupt, und sein Freund Johann Wilhelm Schirmer, die beiden herausragenden Künstler der Düsseldorfer Malerschule, waren es, die die Naturschönheiten in der Eifel für die Kunst entdeckten. Naturmotive aus der Eifel wurden von beiden Künstlern zu artifiziell überhöhten Landschaftskompositionen zusammengestellt.

Durch Schirmer und Lessing wurde die Eifel, damals als preußisch Sibirien und Armenhaus Deutschlands verunglimpft, erst salonfähig. Seither wurde sie wegen ihrer Naturschönheiten immer wieder von Akademieschülern und Malern besucht. Eins der  beliebtesten  Ziele  von Künstlern war die Burg Eltz. Der Ruf der Eifel als malerische Gegend wurde international. Neben der attraktiven Rheinromantik machten weltberühmte Maler wie William Turner und Edward Theodor Compton in der Eifel und an der Mosel Station.

Seit der Entdeckung der Eifel durch Schirmer und Lessing haben  sich  eine  Vielzahl  von Künstlern von der Landschaft unseres Raumes inspirieren lassen. In der Tradition der romantischen Landschaftsmalerei steht auch der Leiter der Kronenburger Meisterschule , Prof. Werner Peiner. [1] In der Zeit des Nationalsozialismus avancierte er zum Hofmaler Hitlers und stand unter der persönlichen Patronage von Herrmann Göring.

„Im gleichen Augenblick fühlte ich, dass Sie zu Besonderem, zu Großem verpflichtet und berufen sind und dass Ihre Malerei so sehr in die Gedankenwelt des Nationalsozialismus und des Dritten Reiches hineinpasst, wie kaum eine andere zuvor.“ Die Nazigröße Göring machte Peiner bei der Einweihung der Meisterschule zu einem führenden Vertreter der „Blut und Boden Kunst“ der NS-Zeit. Als „Hofkünstler Hitlers“ erhielt er zahlreiche Aufträge für monumentale Gemälde und Wandteppiche für dessen „Neue Reichskanzlei“, während sogenannte „entartete“ Künstler Malverbot erhielten oder in Konzentrationslager interniert wurden.

Die Eifeler Landschaftsmalerei lebt trotz ihrer Kompromittierung durch Nationalsozialisten auch nach dem Krieg weiter. Maler wie Clemens SiebeneicherRolf DettmannMichael BlumDr. Baur und andere sind zeitgenössische Vertreter der Eifelmalerei, die über den Eifelraum hinaus Anerkennung genießen.
Einen repräsentativen Querschnitt des Eifler und Ardenner Kunstbetriebes wird alljährlich in der Stadt Prüm durch die Europäische Vereinigung Bildender Künstler in Eifel und Ardennen EVBK gegeben. 

Mehr Information zu den Malern der Eifel finden Sie auf der Internetseite Eifel und Kunst

[1] Mehr über Peiner im Portal Rheinische Geschichte

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