Die Blaue Blume

Über den Eifelmaler Fritz von Wille

Er gehört zu den Menschen, die die Eifel berühmt gemacht haben. Gemälde des Künstlers sind zu sehen im Gebäude der Kreisverwaltung Daun, im Eifel-Ardennenmuseum/ Bedahaus  in Bitburg und im Leopold-Hoesch Museum Düren. Sein wohl berühmtestes Bild trägt den Titel „Die Blaue Blume“, der anspielt auf eines der zentralen Symbole der Romantik. Das Gemälde zeigt die Kapelle am Weinfelder Maar und war eines der Lieblingsbilder des Preußenkaisers Wilhelm II. Er soll das Gemälde sogar nach seiner Abdankung mit in sein holländisches Exil genommen haben.

„Die Blaue Blume“, das Bild, das den Eifelmaler Fritz von Wille berühmt machte

Der Grund für die besondere Wertschätzung des Malers erklärt der Stadtkyller Arzt und Kunsthistoriker Dr. Dr. Otto Baur so: „Ein weiteres Moment, welches zu dem außergewöhnlichen Ansehen des Künstlers in der Eifelbevölkerung beigetragen hat, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit in dem romantischen Stimmungsgehalt seiner Gemälde. Die „großartige Einsamkeit“ (Dehio), die diese Landschaft ausstrahlt, findet in den Werken Fritz von Willes eine adäquate Darstellung.“ [1] Und auch die Eifeldichterin Clara Viebig lobt das Werk des Malers als sie in einem Aufsatz über diese Bilder schrieb: „welche Fülle in dieser Armut, welche Pracht in dieser Bescheidenheit, welche Poesie in dieser‘ Öde[2]

Der Landschaftsmaler Fritz von Wille ( * Weimar 1860, † Düsseldorf 1941) besuchte die Zeichenklasse der Düsseldorfer Akademie von 1879-1882, wendete sich danach als „Autodidakt“ der Landschaftsmalerei zu. Durch seine wohlhabende Frau wirtschaftlich abgesichert, widmete er sich ganz der Landschaftsmalerei.

Fritz von Wille auf dem Burgfried von Burg Kerpen

Von Düsseldorf wandte sich der Künstler erneut der Eifellandschaft zu. Diesmal nahm er den Weg durch die Nordeifel und gelangte zunächst bis nach Reifferscheid. Ein erstes Bild „Burg Reifferscheid“ ist für das Jahr 1893 nachgewiesen. Allem Anschein nach hat ihm dieser romantische Burgort besonders zugesagt. Reifferscheid erschien ihm als idealer Standort, um sich die Eifel zu erschließen.

Seine bevorzugten Themen waren die Landschaften der Eifel; seine Ausstellungen machten ihn bekannt, und Kaiser Wilhelm II erwarb das Gemälde „Die blaue Blume“, das die Weinfelder Kirche inmitten eines Blumenmeers darstellt und zum Lieblingsbild des Kaisers wurde; 1910 erhielt er den Professorentitel. Nach mehreren Jahren, die er in Reifferscheid lebt, erwarb er 1911 Burg Kerpen, die er zu seinem Wohnsitz und Atelier ausbaut. Mit dem Niedergang des Kaisertums gerät auch Fritz v. Wille in Vergessenheit. Seine Bilder wurden wieder gezeigt in der NS-Zeit, da sie dem Kunstideal der Nationalsozialisten entsprachen. 1941 starb der Künstler in seinem Atelier in Düsseldorf. Seine letzte Ruhestätte befindet sich in Burg Kerpen.

[1] Dr. Dr. Otto Baur, Zwischen Venn und Maaren in Heimatjahrbuch Kreis Daun
[2] Viebig, Clara, „Der Eifelmaler Fritz von Wille“, in: Eifelvereinsblatt 10, 1909

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