Meine Kirschbäume blühen

Ein Gedicht von Hans Mühlhaus, Darscheid

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus …, singt man im bekannten Volkslied. Alles um uns herum blüht. Und wir Eifler freuen uns nach einem langen Winter mit Frostperioden noch am Ende des April endlich wieder an frischem Grün und der Sonne. Doch bisher verlief der Mai bei uns eher regnerisch. „Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun‘ und Fass“, sagt eine alte Bauernweisheit. Während die Bauern sich zumindest nach dieser alten Regel darüber freuen können, weil „Mairegen auf die Saaten“ angeblich Dukaten regnen lässt, drückt dieses Regenwetter zumindest meine Stimmung.

Mit imkerlicher Sorge sehe ich, dass meine Bienen wenig von diesem Wetter halten. Zwar steht alles in Blüte, aber bei den relativ niedrigen Temperaturen und den wenigen Sonnenstunden fällt nur wenig Nektar an. Zur Zuckerproduktion brauchen die Blüten dringend Sonne und Wärme. Und die Drohnenbrut ist zwar angelegt, aber bei dem Sauwetter haben die Bienenmänner keine Lust, den Stock zu verlassen und Jungköniginnen zu suchen und zu begatten. So kommt die Ablegerbildung und die Gründung neuer Bienenvölker zumindest bei uns in der Eifel nicht so richtig in die Gänge.

Da finde ich es auch ganz hilfreich, mich von den Dichtern „trösten“ zu lassen. Und weil sich meine Internetseite ja mit Eifler Geschichten und Geschichte befasst, ist es auch angemessen, einen Eifler Poeten dazu seine Anmerkungen machen zu lassen.

Meine Kirschbäume blühen
von Hans Mühlhaus

Meine Kirschbäume blühn,
es ist eine Pracht!
Die goldene Sonne
am Blauhimmel lacht.
Die frischgrüne Wiese
voll Löwenzahn,
das alles hat wieder
der Mai getan.
Und ich, ich sitze im Sommerhaus
und schau in die Wunder der Welt hinaus.
Ich höre der Vögel vielstimmiges Lied,
und mein Herz ist so froh, es singt leise mit.
[1]

Hans Mühlhaus *1902 bis † 2000 war ein Dorfschullehrer aus Darscheid bei Daun, der sich um die Erhaltung der Eifler Volkssage verdient gemacht hat und mit seinem Engagement das Dorfleben aktiv gefördert hat.


[1]Quelle: https://www.heimatjahrbuch-vulkaneifel.de/VT/hjb1993/hjb1993.90.htm

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