Wölfe in der Eifel

Die Angst vorm bösen Wolf

Er ist schon mal da gewesen, der Wolf. Kaum wird er hierzulande gesichtet, geht eine alte Diskussion wieder los. Sollen wir ihn dulden und lassen, oder abschießen und vertreiben? Mit der Zuwanderung des Wolfes gibt es auch wieder die alten Konflikte zwischen Viehhaltern und Raubtier. 

Der Wolf ist wieder in die Eifel zurückgekehrt. Seit Anfang Juli 2019 gehört auch das Gebiet „Eifel – Hohes Venn“ zu den offiziellen Wolfsgebieten. In den Gemeinden Butgenbach (Ostbelgien), Monschau, Schleiden, Hürtgenwald und Simmerath hat es Sichtungen und Wolfsrisse von Wild und Schafen gegeben. Seit fast 180 Jahren war er bei uns ausgestorben. Und die Meinungen über die Präsenz der Wölfe gehen weit auseinander. Ein Grund dafür ist auch sein schlechtes „Image“, das das scheue Wildtier bis heute hat.

Geschichten und Erzählungen haben seit jeher den Ruf des Tieres als blutrünstige und verschlagene Bestie unterstützt. Bei meiner literarischen Spurensuche nach Geschichten über den Wolf in der Eifel bin ich auf die Novelle von Gottfried Kinkel gestoßen. Da der Text gemeinfrei ist, habe ich mich entschlossen, Kinkels “Margret” wegen einer besseren Lesbarkeit leicht bezüglich Wortwahl und Rechtschreibung zu überarbeiten und neu zu verlegen.  

Kinkel, ein gebürtiger Oberkasseler, hat mit dieser “Geschichte vom Lande” nicht nur den Verhältnissen in der Eifel im 19. Jahrhundert ein Denkmal gesetzt. Sein “Dingsymbol”, das Kinkel als typisches Novellenelement einsetzt, ist der Wolf. An etlichen Stellen seiner Geschichte taucht er auf und steht für die Gefahr für die Menschen und das Vieh in dem historischen Wolfsgebiet Eifel. Gleichzeitig steht das Tier für die instinktive Mutterliebe, die eine Wölfin mit der Protagonistin Margret vereint. Der Schauplatz der Novelle ist das Eifelstädchen Blankenheim und ein kleines Dorf in der Umgebung, das nicht näher benannt wird.

Im Kern geht es aber um die Geschichte einer unglücklichen Liebe und einer ungewollten Schwangerschaft. Sie bestimmen das Schicksal der unverheirateten Mutter. Der Name der Heldin erinnert den Leser an die berühmte Grete aus Goethes Faust, doch Kinkel wandelt das Gretchenmotiv im Sinne der bürgerlichen Literatur ab. In Nebenfiguren erleben wir neben der gesellschaftlichen Ausgrenzung auch Haltungen und Einstellungen, die der jungen Frau mit Empathie und Wohlwollen begegnen. Das allein macht Kinkels Novelle zu einem lesenswerten Stoff. Die Ergebnisse meiner Suche nach Zeugnissen über den Wolf in der Eifel habe ich in dem Aufsatz “Wer hat Angst vorm bösen Wolf?” zusammengefasst und gebe dem Leser so die Möglichkeit, den Novellentext auch historisch einzuordnen.

Das Buch gibt es als Taschenbuchversion für 10,70 und als Version im Festeinband für 14,98
Wer Lust auf eine spannende Geschichte hat mit viel Lokalkolorit und historischen Einblicken, der kann hier mehr erfahren.

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