Mr. N und wir

Die ersten Spuren von Menschen, die vermutlich als primitive Nomaden die Eifel durchstreift haben, weisen auf die ältere Steinzeit. Schon vor 100.000 Jahren haben Jägergruppen der Neanderthaler in der Eifel ihre Spuren hinterlassen.

Wer ist Mr. N ?

Mr. N ist die Rekonstruktion des 1856 weltweit ersten gefundenen Neanderthalers und damit eine der berühmtesten Personen der Menschheitsgeschichte.
Unweit des Fundortes des Promi-Schädels, der vor mehr als 160 Jahren im Neanderthal, einem Talabschnitt der Düssel auf dem Gebiet der Städte Erkrath und Mettmann, gefunden wurde, steht heute eines der modernsten Museen Europas.

Hier geht es zur Website des Museums

Werkzeugfunde in den Höhlen der Kalkeifel belegen, daß vor etwa 30.000 Jahren Cro-Magnon-Menschen in der Eifel gesiedelt haben. Mit der großen Klimaänderung am Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren endete auch die große Zeit der Jäger und Sammlerkultur. In der Mittelsteinzeit erfand der Mensch das Beil und die Axt. Im Bereich der Südeifel wurden wiederholt größere steinzeitliche Siedlungen entdeckt. Ein ergiebiger Fund an Beilen, Äxten und Meißeln aus Kieselschiefer, Grauwacke und Hornstein wurde in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bei Spangdahlem gemacht.

Jungsteinzeit

In der Jungsteinzeit (4500-1800 v. Chr.) wurde der Eifelraum von friedlichen Bauernstämmen besiedelt, deren Kultur sich seit ca. 6000 v. Chr. vom vorderen Orient ausgehend über ganz Europa ausbreitete. Die offene Bauweise ihrer Siedlungen belegt, daß sie friedlich neben den Jägern und Sammlern gelebt haben. Reste von Siedlungsarten aus der Zeit erster seßhafter Siedler wurden im Nettetal und dem Maifeld gefunden. Aber auch im Wittlicher Raum wurden zahlreiche Werkzeugfunde aus dieser Epoche sichergestellt. Wieder war der Stein das bevorzugte Material zur Herstellung von Waffen und Werkzeugen. Die Klingen von Äxten, Beilen und Hacken waren in dieser Epoche schärfer, härter und auch haltbarer gemacht durch Schleifen des Steinmaterials. Man fand heraus, dass man einige Steinarten durchbohren konnte, und so eine haltbarere Verbindung von Schäften und Klingen erreichen konnte. Man fand heraus, dass die Pflanzenfaser des Flachs zur Herstellung von Leinengewebegenutzt werden konnten. Man begann, den Boden zu bestellen und Tiere zu domestizieren. Feste Wohnstätten wurden errichtet und erste dauerhafte Ansiedlungen entstanden.

Keltische Besiedlung

Um 1200 vor Chr. dringen die Urnenfelderleute in den Eifelraum ein. Reste ehemaliger Fluchtburgen und zahlreiche Hügelgräber dieses kriegerischen, urkeltischen Stammes zeugen von lebhafter Siedlungstätigkeit keltischer Stämme in der Eifel. In diese Zeit fällt auch die erste Besiedlung der inneren Eifel. Merkmal dieser Kulturgruppe der Späten Bronzezeit, war die Bestattung des Leichenbrandes in Urnen.

Auf die Bronzezeit folgt die sogenannte Hallstattzeit. Keltische Fürstengräber belegen, dass sich in dieser Entwicklungsphase eine erste soziale Schichtung in Adel und Volk entwickelte. Getragen wurde diese Kultur von kriegerischen Bauern. Die größte Kulturleistung dieser Epoche war die Einführung des Eisens als Nutzmetall. Auch in der Töpferei und Keramik haben diese frühen Kelten hohe Meisterschaft entwickelt. Im 4.Jahrhundert v. Chr. beginnt eine Abwanderungsbewegung, die auch die keltischen Stämme im Eifel/Moselraum erfasst. Die Restbevölkerung bildete, mit germanischen Elementen vermischt, den Stamm der Treverer. Im Norden der Eifel lebten die Eburonen. Beide Stämme wurden bei der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar 51 v. Chr. von den Römern unterworfen.

Die Kultur der Treverer bestand aus drei sozialen Klassen, dem Adel, der Volksmasse und den Ambacten genannten, rechtlosen Sklaven. Die Treverer siedelten in Einzelgehöften oder in von Cäsar mit „oppida“ bezeichneten, stadtähnlichen Festungsanlagen. Bei den Treverern, von denen man annimmt, dass sie nur die südlichen Randbezirke der Eifel bewohnten, gab es bereits spezialisierte Handwerker und Geldwirtschaft, was Münzfunde aus der vorrömischen Zeit belegen. Die Eburonen, die sich der römischen Besatzung heftig widersetzten, wurden von Cäsar 51 v. Chr. vernichtend geschlagen. Auf ihrem Stammesgebiet siedelte Cäsar die germanischen Ubier an.

Linktipps:

Bücher zum Thema:

Bilder: Mr N mit einem Mädchen ©2021 Neanderthal Museum · Holger Neumann

Titelbild: Fährtenleser, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*